Thursday 31 May 2012

Deutsche Bank Private Wealth Management

Das Private Wealth Management der Deutschen Bank erwartet trotz der zuletzt zunehmenden Konjunktursorgen für das Jahr 2012 ein moderates Wachstum der Weltwirtschaft von unter 4%, das vor allem von der weiterhin positiven Entwicklung in den asiatischen Schwellenländern getragen wird. In den Volkswirtschaften Europas wird sich das Wachstum hingegen vor allem aufgrund der in zahlreichen Ländern notwendigen Sparanstrengungen weiter abschwächen und 2012 durchschnittlich unter die 1%-Marke sinken.

In den USA rechnen die Experten für das nächste Jahr mit wieder anziehendem Wachstum in Richtung des langfristigen Trends von etwa 2,5%.


„Asien bleibt das Welthandelszentrum, trotz einer gewissen Abschwächung in den kommenden Monaten. In der Eurozone ist ein Gegensteuern über Konjunkturpakete, wie zu Zeiten der Finanzkrise, in den allermeisten Ländern nicht mehr möglich. Daher rechnen wir in der Eurozone mit einem sehr begrenzten Wachstum, halten aber eine Rezession für wenig wahrscheinlich. Auch in Deutschland, wo die Wirtschaft weiterhin von der starken Nachfrage aus den Schwellenländern profitiert, müssen wir uns auf niedrigeres Wachstum einstellen“, so Björn Jesch, Chief Investment Officer im Private Wealth Management Deutschland der Deutschen Bank.


Inflationsängste sind übertrieben

Auf Basis der aktuellen Daten zu Arbeitslosigkeit, Kreditvergabe und Entwicklung des US-Mittelstands sowie der US-Häuserpreise rechnet das Wealth Management in absehbarer Zeit nicht mit hoher Inflation in den Industrieländern. Björn Jesch: „Gerade die in Deutschland oftmals herrschende Angst vor Inflation halten wir aktuell für übertrieben. Das schließt nicht aus, dass die Notenbanken der Industrieländer künftig etwas höhere Inflationsraten tolerieren, um Konsum und Investitionen anzukurbeln.“


Rentenmärkte bereiten Sorgen

„Der Rentenmarkt bereitet uns Sorgen. Die Realrenditen sind bei allen Laufzeiten im Minus und selbst bei einem zu erwartenden moderaten Renditeanstieg drohen ausgeprägte Kursrisiken, was die Wahl überschaubarer Laufzeiten nahelegt“, so
Björn Jesch. Anleihen auf Unternehmen seien attraktiver als Staatsanleihen. Um Diversifikation zu gewährleisten, gelte es, so Jesch, den Fokus auf hohe Bonität und Markttiefe zu legen.


Aktien fundamental attraktiv bewertet

„Dividenden sind die besseren Kupons“, so Björn Jesch und verweist auf die aktuell sehr niedrigen Bewertungsniveaus bei Aktien. Bei der starken Fokussierung der Anleger auf Sachwerte müssten derzeit eigentlich Aktien stärker im Mittelpunkt des Interesses stehen, so Jesch. „Aber natürlich muss der Aktienanleger viel Zeit und gute Nerven mitbringen. Verwerfungen und Volatilitäten an den Börsen, damit verbunden aber auch Chancen sehen wir weiterhin und sind hier auf Sicht von zwölf Monaten entsprechend zuversichtlich.“ Kurspotenzial bieten nach seiner Meinung etwa deutsche und amerikanische Substanzwerte sowie die asiatischen Schwellenländer.


Bei Rohstoffen nicht alles auf eine Karte setzen

„Breit gestreute Rohstoffinvestments haben die Turbulenzen der letzten Wochen relativ gut weggesteckt“, so Jesch. Allgemein rücken alternative Investments wegen ihrer günstigen Diversifizierungseigenschaften immer stärker in den Vordergrund. Vor allem Edelmetalle hätten seit Jahresanfang eine positive Performance erzielt. Hingegen begrenzen bei Industriemetallen Wachstumssorgen in China und den USA die Kurschancen.


„Gold bleibt als Absicherung gegen Krisen eine ideale Ergänzung. Wir halten aber die Anlage großer Vermögensteile ausschließlich in Gold für sehr riskant“, so Björn Jesch. Eine weitere Möglichkeit, sein Depot zu diversifizieren und abzusichern, sieht Jesch in der Beimischung von ausgewählten Währungsinvestments.

Generell empfehlen die Experten der Deutschen Bank ihren vermögenden privaten Kunden ein breit über alle Anlageklassen und Märkte gestreutes Portfolio. Flexibilität und Transparenz seien in einem weiterhin volatilen Kapitalmarktumfeld für Investoren entscheidend. Die Bedeutung von Sachwerten steige infolge der Schuldenkrisen.

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